Karl Willi Bick
Jahrgang: 1948
Ehrenamtliche Tätigkeit: Ehrenvorsitzender der Solinger Freiwilligen Agentur e. V. und deren Gründer
Hauptberuf: im Ruhestand
Karl-Willi Bick ist ein ruhiger Mann, der seine Worte sorgsam wählt und Zuverlässigkeit und Vertrauen verbreitet.
Wie alles begann
Gut 15 Jahre ist es her, als die Stadt Solingen in einer Veranstaltung die Arbeit und das Wirken „Der Lupe“ aus Leverkusen vorstellte. Dieser Verein bestand seinerzeit nur aus Frauen, die mit Élan und Power ein Konzept zur Vermittlung und zum Einsatz von Ehrenamtlern vorstellten. Karl Willi Bick ließ sich von dieser Idee überzeugen, und er wollte sie in Solingen verwirklichen.
Nicht immer einfach
Es stellte sich heraus, dass das für Solingen eher ein „jungfräuliches Gebiet“ war, und so wurde Karl Willi Bick erst einmal etwas „misstrauisch beäugt“, als er begann den Verein aufzubauen. Immer mehr Zeit widmete er diesem Vorhaben. Als er dann später seine berufliche Selbstständigkeit aufgab, konnte er sich nun ganz auf die SoFrei konzentrieren.
Die für die Vereinsgründung erforderlichen Gründungsmitglieder rekrutierte er aus seinem Bekanntenkreis. Er konnte einige Mitglieder mit Doktortitel gewinnen, was ihm besonders gefiel, denn, wie er schmunzelnd verriet, mache sich solch ein Doktortitel immer gut in den Annalen. Beratungstechnisch hat er in erster Linie alleine agiert; zeitweise standen ihm 2–3 Berater zur Verfügung.
Jahrelang war das „Café Sol“ der Ort, an dem die Beratungen einmal im Monat (es gab zusätzlich auch noch Sondertermine) stattfanden.
Karl Willi Bick sagt: „Es hat Vorteile, wenn man vieles selbst abwickelt. Die Ehrenamtler und die Ehrenamtler Suchenden waren mir größtenteils recht gut bekannt. Ich wusste um die Bedürfnisse, Eignungen und dergleichen mehr und konnte die Ehrenamtler so zielgerechter unterbringen. Allerdings war es natürlich damals übersichtlicher als heute. Die Zahl der Ehrenamtler Suchenden und der Ehrenamtler ist ja in den letzten Jahren enorm gestiegen“.
Wichtig ist, wie er erläutert, dass die Ehrenamtler Freude an ihrem Ehrenamt haben und ihre Fähigkeiten und Eignungen dort bestmöglich einbringen, wo es für beide Seiten so optimal wie möglich passt.
Gegenseitige Akzeptanz, Verständnis, Achtung – das ist immer eine solide Basis für das Gelingen des Ehrenamtes.
Erste Projekte
Neben den regelmäßigen Beratungen folgten die ersten Projekte, z.B. Lesepaten an Solinger Grundschulen. Ca. 40 Ehrenamtler meldeten sich und wurden an die beteiligten Grundschulen verteilt. Vereinzelt sind sie noch heute aktiv.
Auch das Kunstmuseum arbeitet fast seit Beginn aktiv mit SoFrei zusammen.
Erinnerungen
Viele Menschen und Schicksale hat er in den letzten Jahren kennengelernt. Eine ältere Dame fällt ihm ein. Mit dieser hatte er über dies und das gesprochen, um herauszufinden, welche ehrenamtliche Tätigkeit zu ihr passen könnte. Das Gespräch kam auf die TV-Unterhaltung und die Tatsache, dass einige Sendungen in der Gebärdensprache gezeigt werden, um sie auch für gehörlose Menschen verständlich zu machen.
Die spontane Bemerkung der Dame, sie wollte schon immer die Gebärdensprache erlernen, brachte ihn auf die Idee, sie an das Theodor-Fliedner-Heim zu verweisen; dort wurde eine ehrenamtliche Unterstützung für die Gehörlosen gesucht.
Dass seine Vermittlung dort zum Volltreffer wurde, bestätigte ihm vor einiger Zeit der Geschäftsführer, der ihm erklärte „diese Ehrenamtliche gäbe er niemals mehr her“.
Das sind die Zeitpunkte, wo man weiß, dass sich alles gelohnt hat.
Heute (2012)
Nach etwa 10 Jahren Aktivität beschloss Karl Willi Bick, sich langsam zurückzuziehen und den Verein in andere Hände zu geben.
Er ist sehr froh, mit Hans Reiner Häußler einen kompetenten und engagierten Nachfolger gefunden zu haben. Auch die weiterhin dazu gekommenen Vereinsmitglieder und Berater finden seine volle Zustimmung, und er wünscht allen auf diesem Wege viel Erfolg, bereitwillige Sponsoren und eine glückliche Hand auf dem Weg zu eigenen Räumlichkeiten.
Zum Glück bleibt seine Erfahrung in seiner Funktion als Ehrenvorsitzender von SoFrei erhalten.